Vonovia Wohnungen zurückkaufen

Vonovia Wohnungen zurückkaufen – Mieter:innen entlasten. DIE LINKE Erkrath

DIE LINKE will Gemeinwohl bei Wohnungen

Vonovia hat angekündigt, tausende Wohnungen aus ihrem Bestand zu verkaufen. Das sei eine große Chance, um Bestandsimmobilien der Finanzinvestoren wieder gemeinwohlorientiert zu machen, meint DIE LINKE Erkrath.

In Pressemitteilungen hat der börsennotierte Immobilienkonzern VONOVIA angekündigt, große Teile des Bestandes innerhalb der nächsten Jahre zu verkaufen. Seit Jahren steigert das Unternehmen seinen Börsenwert und zahlt hohe Dividenden. Mieterinnen und Mieter der Vonovia kennen die Konsequenzen: Ihre Mieten schießen in die Höhe, praktisch keine Nebenkostenabrechnung stimmt.

„Wenn die Vonovia ihre Bestandsimmobilien loswerden möchte, dann nehmen wir die gerne“ meint Markus Lenk, Fraktionssprecher für DIE LINKE Erkrath. „Bundesweit gehört Vonovia zu den Finanzkonzernen, die Mieter bestenfalls als Melkkühe für Aktiengewinne sehen. Wir müssen zugreifen und diese Bestandsimmobilien wieder in gemeinwohlorientierte Hände holen.“

In einem Antrag an den Ausschuss für Soziales und Wohnen wird die Stadt nun aufgefordert, konkretes Kaufinteresse zu äußern und ein tragfähiges Finanzierungskonzept für den Kauf vorzustellen. Dabei sollen versprochene Förderprogramme aus den Koalitionsverträgen in Land- und Bund einbezogen werden.

„Auch ohne Förderung rechnet sich der Kauf von Bestandsimmobilien für die Stadt sofort. Bestandsimmobilien kosten den 8-12 fachen Jahresmietwert. Eingesetztes Kapital wird mit rund 8-12% verzinst. Davon kann man finanzieren, tilgen, verwalten und sanieren. Und es bleibt sogar noch Geld übrig“, rechnet Lenk vor. „Wenn man es clever macht, kann man Mieten senken oder zumindest langfristig stabil halten.“ Das sei dann echte Entlastung für Mieter:innen und den Mietspiegel.

„Die Mietenexplosion passiert nicht nur durch Neubau, sondern vor allem im Bestand.  Solange große, börsennotierte Unternehmen ihr Interesse auf shareholder-value und nicht auf bezahlbaren Wohnraum legen, können wir die Mietenexplosion nicht stoppen. Auch Erkrather Mietwohnungen gehören nicht an die Börse. Wir brauchen einen Sektor auf dem Wohnungsmarkt, der nicht profitorientiert ist. Der Ankauf der Vonovia-Wohnungen in Erkrath kann ein wichtiger Schritt dazu sein“, schließt Lenk.

Der Antrag: —————————————–

Antrag „Ankauf Vonovia Wohnungen“

Vonovia hat angekündigt, bundesweit tausende Wohnungen verkaufen zu wollen. Für die Stadt Erkrath und vor allem die Mieter:innen der Erkrather Vonovia bietet sich dabei eine Chance.

Antrag:

  • Die Stadt Erkrath prüft ob und welche Objekte der Vonovia in Erkrath verkauft werden sollen.
  • Die Stadt legt (evtl. gemeinsam mit Kreis, Land und Bund) einen Plan vor, wie die Wohnungen für gemeinwohlorientierten Bestand gekauft werden können und nimmt dafür Verhandlungen auf.

Begründung:

Vonovia will Wohnungen im Wert von 13 Milliarden Euro verkaufen. Wir sehen darin eine Chance für den Rückgewinn von Wohnungsbeständen in die öffentliche Hand.

Vonovia Mieter:innen gehören zu den größten Verlierern bei den Mietpreisexplosionen der letzten Jahren. Ihre Mieten – und Mietnebenkosten sind extrem gestiegen. Allein aus den ausgeschütteten Gewinnen kann man ablesen, wie sehr der Immobilienriese absahnt: Über 2000 Euro pro Wohnung und Jahr werden per Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet. Und Vonovia kündigt an, die Mieten weiter zu erhöhen. Vonovia ist kein Vermieter sondern agiert allein im Aktionärsinteresse.

Die Kaufpreise für komplette Mietobjekte bewegen sich zwischen dem 8- und 12-fachen Jahresmietwert bei Bestandsimmobilien. Die Quadratmeterpreise liegen deutlich unter den Neubauwerten. Eine Belastung für den städtischen Haushalt würde damit nicht entstehen, weil die Mieter:innen Zins, Tilgung und Sanierung finanzieren.

Durch einen Kauf in gemeinwohlorientierte kommunale Hand können Mieten – trotz erhöhter Investition z.B. in Klimaschutz – eventuell real gesenkt, sicher aber auf lange Zeit stabil gehalten werden, ohne dass die Stadt zusätzliche Belastungen für den Haushalt hat.

Zum Schutz der Mieter:innen können jetzt Bestandsimmobilien wieder in öffentliche Hand kommen. Sowohl die Bundes- als auch die Landesregierung NRW haben jeweils in ihren Koalitionsvereinbarungen Mittel für die Rekommunalisierung und Gemeinwohlorientierung von Wohnimmobilien versprochen. Diese Mittel sollen eingefordert werden.