DIE LINKE sorgt sich um Bildungsgerechtigkeit

DIE LINKE Erkrath macht sich Sorgen um die Chancengleichheit der Erkrather Schüler*innen im digitalen Schulunterricht. Neben nicht vorhandenen Endgeräten werden Probleme auch im häuslichen Umfeld gesehen. In einer Anfrage bittet die Fraktion nun die Stadtverwaltung, sensibel nachzufragen, ob wirklich überall Internetzugang und geeignete Arbeitsplätze vorhanden sind und welche Lösungsmöglichkeiten gesehen werden, wenn dies nicht der Fall ist.

“Aus Berichten wissen wir, dass Schüler*innen mit wenig Geld nicht oder nur schwer an digitalen Schulangeboten teilnehmen können. Die Ursachen sind dabei vielfältig: Von Geräten, die mit Geschwistern geteilt werden müssen, über mangelhaften oder fehlenden Internetzugang bis zu Arbeitsplätzen, die keine sind”, erklärt Svenja Burbulla, schulpolitische Sprecherin von DIE LINKE. “Wenn es an solchen Grundlagen mangelt, kann man das digitale Lernen vergessen!”

Eine Ausstattung mit digitalen Endgeräten allein genüge nicht, um allen Schülerinnen die Teilnahme am „Homeschooling“ zu ermöglichen. Es gäbe Familien, für die 20 Euro extra für einen Internetzugang viel Geld sei und in denen der Arbeitsplatz “zu Dritt am Küchentisch” sei. „Wir dürfen Eltern und Schülerinnen nicht mit der Situation alleine lassen. Wir sehen die Stadt in der Pflicht, sich Gedanken zu vernünftigen Arbeitsmöglichkeiten zu machen. Bildungsgerechtigkeit wäre es, wenn wir kein Kind aufgrund seiner Lebensumstände zurücklassen”, so Burbulla abschließend.

Die Anfrage zum Thema Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit bei “Homeschooling”

Die Fraktion DIE LINKE Erkrath beantragt für die nächste Sitzung des Schulausschuss die Aufnahme des Berichtes:

Chancengleichheit Erkrather Schüler im „Homeschooling in der Coronakrise“

Aus verschiedenen Quellen erfuhren wir nach der erfolgten Beschaffung der elektronischen Endgeräte für Lehrerinnen und Schülerinnen von teilweise sehr schleppender Umsetzung der technischen Vorbereitung (Software) und damit noch nicht erfolgter Ausgabe an die Nutzer.

Unsere Fragen:

  • wie ist hier der aktuelle Stand der Umsetzung?
  • welche Probleme gibt es konkret bei der Vorbereitung und Ausgabe der Geräte?
  • welche Maßnahme/Unterstützung, ggfls. auch extern, ist hier notwendig, um eine rasche Umsetzung zu gewährleisten?
  • ist gewährleistet, dass wirklich alle Schüler*innen mit Bedarf ein Endgerät bekommen?

In Ergänzung zur Information der Verwaltung auf der Sitzung des Schulausschusses vom 24.11.2020 über die Ausstattung der Erkrather Schüler*innen mit internetfähigen Endgeräten stellt sich für uns die Frage, ob es ggfls. in Einzelfällen aus wirtschaftlichen Gründen bei Familien keinen nutzungsfähigen Internetanschluss oder geeignete Arbeitsplätze gibt. Dies würde der Verfolgung der Ziele einer umfassenden Digitalisierung der Schulen und somit von Teilen des Unterrichts im Wege stehen. Ist dies der Fall, müssen sich Politik und Verwaltung um eine rasche und vertretbare Lösung bemühen.

Unsere Fragen hierzu:

  • Gibt es aus den Schulen belastbare Zahlen über fehlende Internetanschlüsse aus wirtschaftlichen Gründen bei Familien Erkrather Schülerinnen? Falls diese Zahlen vorliegen: wie viele solcher Fälle gibt es aktuell?
  • Sollte dies bisher nicht quantifizierbar sein: welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, ggfls. im Zusammenhang mit der Übergabe der Endgeräte diese Informationen sensibel zu ermitteln?
  • Welche Vorschläge kann die Verwaltung machen, hier (bei einem sicher überschaubaren Umfang) finanziell unterstützend einzugreifen?
  • Sind nach Auffassung der Verwaltung für Schülerinnen ohne häuslichen Internetzugang und nicht geeigneten häuslichen Bedingungen (z.B. beengte Wohnverhältnisse) diese Lernmöglichkeiten in öffentlichen Räumen (Schulen, Bürgerhaus, Stadtbüchereien etc.) zu schaffen?

Mit solidarischen Grüßen

Svenja Burbulla Markus Lenk